San Sebastian und die Insel
Ich bin wieder auf der Reise nach la Gomera. Ab Basel mit dem Flieger nach Teneriffa Süd, von da weiter mit dem Bus nach los Cristianos, dann mit der Fähre nach San Sebastian und nach einem kurzen und anstrengendem Marsch in mein gebuchtes Zimmer, über den Dächern mit Weitblick auf Häuser und Meer. Die Reise verlief nach Plan und so konnte ich gemütlich nach 12 Stunden Reisezeit und nach einer schönen Dusche ins Bett der Träume fallen.
18.9.24 Mittwoch
Drei ganze Tage San Sebastian auf la Gomera. Ein ruhiger Ort mit Autoverkehr , aber die Stimmen der BewohnerInnen sind hörbarer. Irgendwo in den
HäusernübteinMusikermiteinemBlasinstrument„Yesterday“von den Beatles. Ein Vogel zwitschert, Kinder lachen, Autolärm. Nach einigen Stunden schlendern und nach Eindrücken sammeln, bin ich
frühzeitig in meinemDachzimmer angekommen und habe nun genügend Zeit, um Notizen zu machen und meinen Weg zu gestalten wo das Ziel noch offen ist. Beim Erkunden dieses Ortes wurde mir klar, dass
morgen der Tags einwird, wo ich mich aufmache in den Nebelwald und zu weiteren verwunschenen Orten….
19.9. Donnerstag
Es ist kurz vor 9.00 Uhr. Auf dem kurzen Weg zum Hafen lehne ich mich über die Sicherheitsmauer zum Meer hin und sehe einige grössere und kleinere Fische sich nahe dem Ufer bei den Booten
tummeln. Die erwarten sicher dass Brot oder Ähnliches ins Wasser fällt, denke ich, nehme mein Kamera hervor und versuche eine gelungene Aufnahme zu machen. Plötzlich wird es dunkel und ein
grosser Mantarochen schwimmt gemächlich unter meiner Fotolinse durch. Wow, was für ein Glück ich wieder einmal habe; ich bin ganz aufgeregt und zuversichtlich für den kommenden Tag.
Der kleine weisse Fiat Panda macht einen ordentlichen Eindruck und so fahre ich gemächlich hinauf auf den Hügel, zur Stadt hinaus Richtung Piscina Natural de Hermigua. Die Fahrt dauert für mich
knapp eine Stunde. Die Strassen sind kurvig und meistens sehr schmal, sodass ich dankbar bin ein kleines Auto gewählt zu haben. Beim fahren wird mir leicht übel, sodass ich ein Café ansteure um
etwas Kleines zu essen.
Das Piscina Natural de Hemigua ist ein traumhafter Ort. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin - ob ein Besuch überhaupt erlaubt ist. Denn eigentlich stehen da einige Warnschilder, die das Betreten
und Baden aus Sicherheitsgründen (z.B. Steinschlag?) verbieten. Auf Google Maps finden sich jedoch jede Menge (auch neuere) Fotos und Rezensionen von BesucherInnen und so entscheide ich mich
achtsam hinzugehen, um diesen wunderbaren Ort selber zu erfahren.
Nach einiger Zeit mache ich auf in den Nationalpark - Leider hat es heute keinen Nebel und mir wird zunehmend schlecht. Also gibt es hier nichts mehr hinzuzufügen - denn so schleppe ich mich
zurück ins kleine Dachzimmer in San Sebastian. Autofahren - Pause - Autofahren - Pause - Autofahren Pause…. Es ist wohl die Reisekrankheit…
Der Bau des Davits begann im Jahr 1909. Er bestand aus einem Lager, einem Büroraum und einem Tragewerk, das je nach Seegang innerhalb oder ausserhalb vom „Penon“ arbeiten konnte.
Man hatte die Idee eine Plattform zu benutzen, die auf vier Säulen bestand und die Verwendung des Davits direkt über den Schiffen beim guten Wetter ermöglichte. Der Vorschlag wurde jedoch
abgelehnt und es wurden nur die vier Säulen gebaut.
Später baute man in der Nähe des Davits ein Schwimmbad. Die Eignung der Küste und die Verbesserung der Zuhfahrtstrasse waren vorteilhaft. Im Laufe der Zeit hat sich das Schwimmbad zu einem
traditionellen Badeort für die Bevölkerung der Gemeinde umgewandelt.
Um die Freizeinutzung des Schwimmbades zu fördern, hat man folgende Interventionen vorgeschlagen: Verbesserung des Badebereiches und der zusätzlichen Leistungen, Aufbereitung der Zufahrtsstrasse,
Annahme geeigneter Massnahmen zur öffentlichen Nutzung des Bereiches und zur Anfahrt unter geeigneten Sicherheitsbedingungen, usw.
Der Entwurf besteht aus drei Teilen. *Der Badebereich und die damit verbundenen Dienstleistungen, *die Aufbereitung der Zufahrtsstrasse, *die Sicherheitsmasnahmen.
Projekt N. 386/06, Ort: Carretera del Pescante, Hermigua, la Gomera, Bauherr: Ayuntamiento de Hermigua, Bauzeit: 2006/2007
Quelle: www.carerafebles.com (Sanierung des öffentlichen Raumes beim Davind von Hemigua)
El Cabrito
23. September, Montag
Die Zeit verfliegt. Die Nächte sind dunkel und windig, die Tage heiss. Meeresrauschen, die Balken quietschen, die Grillen verstummt.
Ich bin seit Samstag auf El Cabrito, im Paradies. Es ist Mango Saison und auch die Bananen sind reif. Die Orangenmarmelade schmeckt himmlisch und das Trinkwasser sprudelt kühl aus der feinen
Düse. Langsam tauche ich ein in die Welt von la Gomera, von El Cabrito, von Tiefe und kargem Land, in Struktur und Farben, Licht und Schatten, Tag und Ruhe.
25. September
Mittwoch. Wir verreiben die la Gomera Gesteinserde zu feinem Pulver und vermischen sie mit dem Bindemittel, um daraus Farbe herzustellen. Es ist ein genüssliches Bewegen der Sinne und Material.
Erste Entwürfe und Ideen entstehen. Ein Leporello, Pinselstriche, Strukturen, Formen. Mary Imhof ist eine wunderbare Malerin und ich erlebe sie fürsorglich, umschauend und umwerfend inspirierend.
Unsere Gruppe erlebe ich trotz den vielen unterschiedlichen Personen als Homogen und ich fühle mich sehr wohl. Ich habe viel Platz und Ruhe für meine Arbeit: Berg und Stein
*El Cabrito - ein Urlaubsparadies auf La Gomera - autofrei - familienfreundlich, nachhaltig. Das Finca Hotel ist eine ehemalige Bananenplantage und liegt in einem grossen, grünen Tal, direkt am
Meer und mit eigenem Strand ohne Autozugang und Strassenanbindung, fernab von touristischem Rummel. Es ist ein abgeschiedener Ort mit eigener Magie und belebenden Kontrasten durch die elementare
Kraft der Natur. * Quelle Homepage El Cabrito
Die Blüten der Reina de la Noche (selenicereus grandiflorus) blühen nur einmal und nur eine Nacht, bzw. einige Stunden und können einen Durchmesser bis 30 cm erreichen. Der Kaktus selber wird bis 5 Meer hoch. Die grossen Blüten sind einfach wundervoll: aussen elfenbeingelb und innen Schneeweiss und nach Vanille duftend. Sie öffnen sich bei Dunkelheit und benötigen etwa eine Stunde, bis sie vollständig offen sind. Sobald sich der Tag ankündigt, schliessen sich die Knospen und verwelken. Die Pflanze lässt sich auch medizinisch nutzen.
Es hat unzählige Hühner auf El Cabrito und diese dürfen sich frei bewegen. Ein Paradiesischer Zustand - nicht wahr? Einige Hähne krähen wirklich viel und die Hühner gackern...den ganzen Tag. Da El Cabrito recht weitläufig ist, verteilen sie sich jedoch recht gut. Nur sehr selten hat mich das Gegackere und Gekrähe (ein wenig gestört;-) Die Eier schmeckten dementsprechend himmlisch.
Musa
Botanischer Name
Familie: Bananengewächse (Musaceae)
ein Naturwunder trägt Früchte
Schönheit
Für mehr Bananenbilder hier drücken:
Mary Anne Imhof
Vielseitige Künstlerin
Forscht seit 2009 in La Gomera zu den vielfältigen Farben. Dieses Jahr hat sie ein einmaliges und umfassendes Kunst-Buch veröffentlicht.
Erhältlich ist das Kunstbuch bei Mary Anne Imhof
Vier Tage San Sebastian, zwei Wochen El Cabrito, drei Tage Valle gran Rey
Ich war staunend, suchend, kreativ, dankbar, achtsam und mit Freunden unterwegs. Eine spürbare Energie begleitete mich, nahm Raum ein und gab mir Frieden und Kraft.
Danke Mary Anne Imhof, Vreni Rohner, Toni Schneider, Gabi Gisler, Anna Lamberz, Renate Amuat, Doris Rosenkranz
FARBEN ERKUNDEN UND ERLEBEN
la Gomera, Mineralische Pigmente aus Eigenproduktion
Aquarellstudien auf Papier, 2024 12 x 10.5 x 15.5 cm
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Barbara (Mittwoch, 25 September 2024 23:44)
Ich moechte so gerne bei, mit euch sein im Tun... Zugleich:wenn ich deine Bilder sehe, Sandra, deine Beschreibungen... erinnere ich... Ja, dann bin ich mitten unter euch, weil sich mir alles wie eingebrannt hat, das Zusammenleben in der ganz besonders belebten Felsenbucht..
Ich bewege mich zur Zeit gerne zwischen zwei Feldern. Zum einen fuege ich die verschiedensten Elemente meiner S(t)einbewunderung Stein fuer Stein zusammen, hier unter uns Alten im Altenwerk. Zum andern schaue ich in mein erlebtes Leben, in forme sie wie kleine Mythen, die vielleicht noch Farbe undStrichen bekommen, wer weiss?. . Ja, das haben wir mit de Steinen gemeinsam: wir sind alle Lebenszeichen und wir zeichnen das Leben. Mitten unter euch: Barbara
� (Donnerstag, 26 September 2024 22:38)
❤️
Imhof Mary Anne (Sonntag, 03 November 2024 16:06)
Liebe Sandra,
eindrücklich und professionell hast Du die gemeinsame Zeit auf der Finca El Cabrito und auf der Reise über die Insel La Gomera in Bildern eingefangen.
Individuell und unvergesslich werden spezielle Momente in unserern Erinnerungen gespeichert oder können durch Deine Fotos wieder wachgerufen werden. Danke für Dein für die Mal-Gruppe zugängliches Fotoarchiv.
Farben lassen uns in Verbindung bleiben.