Varanasi - heiligste Stadt Indiens - eine Annäherung

Hundertwasserhaus in Wien
Hundertwasserhaus in Wien

1. Tag

Die Hinreise
Gemäss Reiseplan müsste ich jetzt im Flieger nach Delhi sitzen. Stattdessen sitze ich in einem Hotelbett, auf einer Raststätte, irgendwo zwischen Wien und dem Wiener Flughafen. Der Abflug in Zürich hatte sich nämlich um eine gute Stunde verzögert - da der Flieger einerseits verspätet angekommen ist - andererseits natürlicherweise dann verspätet abgeflogen ist. Und es war von Anfang an klar - dass eine Einberechnung von 1 1/2 Stunden sehr knapp - bzw. Keine grosse Verspätung zulassen würde.  OK.. wenn ich genau gewusst hätte wo das Gate G1 ist am Wiener Flughafen - und dann noch gerannt wäre... hätte ich den Flieger wahrscheinlich noch erreicht - doch die Schalter schlossen 15 Minuten vor dem Abflug - und der war bei Air India pünktlich - nur leider ohne mich. 

 

Die Dame dann - die sich um solche „Fälle“ kümmert, hat mir nun sehr freundlich und fürsorglich den Weiterflug organisiert: Es gibt bezahlt... eine Nacht im Hotel (auf eben einer Raststätte) mit Frühstück ,- der Weiterflug ist dann morgen um 22.45 Uhr, inkl. Zahnbürste und T-Shirt. So verbringe ich spontan zuersteinmal einen Tag in Wien... auch schön ;-)

3. Tag

Varanasi
Gestern in Delhi angekommen,  mussten wir 15 Min.  nach dem Abflugtermin das Flugzeug wechseln - doch das hatte ich mir eigentlich denken können - denn bereits beim Einsteigen untersuchten zwei Männer die Schnauze des Flugzeugs und ich fragte mich  - was die da wohl machten. Also lief eigentlich nun alles perfekt.
Die Dame in Zürich am Check-In Schalter wollte mir das Gepäck auch bis nach Varanasi durchchecken - zum Glück habe ich auf mein Bauchgefühl gehört und in Delhi nochmals nachgefragt - Und der Herr am Infoschalter machte mir dann deutlich klar, dass ich das Gepäck holen und nach Varanasi einchecken müsste. 
Aber jetzt bin ich endlich in Varanasi angekommen.
Nach einem ausgedehnten ausschlafen, es ist jetzt 10.42 Uhr, beginnt es draußen richtig aufzuwärmen. Die Nacht noch einigermaßen kühl.... habe ich nun Aussicht auf ein kleines grünes Gärtchen. Die Vögel zwitschern, und irgendwo draußen höre ich meditativen Gebetsgesang.

Mein erster Eindruck findet, dass die Menschen hier sehr gemächlich und gemütlich unterwegs sind. Sie sitzen im Schatten, schwatzen und sind nicht pressiert. Die Stimmung ist also sehr ruhig und angenehm. Die Kühe baden im Ganges und es gibt zwitschernde Vögel. Mein erster Spaziergang führte mich zum Assi Ghat. Ausgerüstet mit meiner 50mm Festbrennweite, bin ich unterwegs auf Entdeckerreise.

Leider kann nur wenig Bilder hochladen - keine Ahnung warum... ich werde dies nachholen, wenn ich wieder zu Hause bin.
Für morgen ist eine Tour mit dem Boot bei Sonnenaufgang geplant.
Ich habe jetzt wunderbares Indisches Essen gehabt und freue mich auf morgen.....

Sonnenaufgang am Ganges, Varanasi
Sonnenaufgang am Ganges, Varanasi

4. Tag

Boat trip
Um 5.30 Uhr bin ich parat für die Bootstour. Ich werde pünktlich abgeholt und zu den Ghats begleitet. Die meisten Menschen in Varanasi schlafen um diese Zeit noch - doch wie mir der Guide erklärt, sind gerade viele Männer um diese Zeit wach - denn sie müssen ja die Boote für die Touristen steuern. Aber es hat auch schon Frauen unterwegs; ich treffe einige bei einem Brunnen. Es ist noch dunkel, die Dämmerung hat gerade angefangen und die Hunde schlafen noch auf den Stufen, die hinunter zu den Booten führt. Der Guide erklärt mir mit stolz, dass dies „sein“ Ghat sei und begrüsst einen grösseren Jungen - den Bootsmann. Ich solle ihm am Ende - wenn ich zufrieden sei - ein kleines Trinkgeld geben - was ich auch im Sinn hatte. Weiter erklärte er mir, dass es im Moment sehr infach sei auf dem Ganges zu rudern - da das Wasser nicht sehr hoch stehe, dabei lächelt er freundlich. Ich fühle mich gut aufgehoben und steige in das Boot ein. Wie sich später herausstellt - ist der Junge - sein Sohn - und auch er scheint sehr zufrieden. Mit mir hat er ja auch nicht sehr viel zu rudern - andere Boote sind praktisch immer mit mehr Touristen bestückt - mich hat er alleine. Also fahren wir los - gemächlich den Ganges hinunter .... 

meine neuen Freunde Bibi & Dev
meine neuen Freunde Bibi & Dev

Mit dabei sind mein 16 -35 mm Zoom, das 50mm und das 200mm Zoom. Das 50er mag ich halt wegen seiner Lichtstärke sehr. Doch mit dem 16 - 35er ist der Bildausschnitt einfach toll hier in dieser Kulisse. Wegen seiner Lichtstärke von nur 4, muss ich die ISO recht hoch schrauben. Mal gucken.... Ab- und zu verwende ich auch das Tele... denn viele interessante Dinge kann ich erst so richtig sehen. 

 

Der Plan für Nachmittag war einfach: Ich wollte die Hauptstraße hinaufschlendern und dann gemütlich beim Mainghat wieder hinunter. Also marschierte ich los. Immer sozusagen der Nase lang. Oft war es eng und ungemütlich und es war mir zugegebenermaßen etwas mulmig - aber ich bin eben eine Memme... habe vor den Kühen angst, den Hunden, den Ziegen... dann die Sch..haufen...

Aber ich bin auch mutig und so schlenderte ich trotzdem gemütlich in diesen Gassen, bevorzugt von der wilden, überfüllten und hupenden Hauptstraße, wo man sich nie ganz sicher sein kann, dass man nicht überfahren wird. 
In so einer Gasse habe ich dann einen kleinen feinen Laden entdeckt, der gehauene und geschnitzte Figuren aus Stein verkauft. Ich hatte ja noch den Auftrag von Mona, einen Ganesha zu besorgen... Dies war meine Gelegenheit. Der Verkäufer entpuppte sich als grosser Geschäftsmann - er zeigte mir später stolz - sein Atelier - sein grosses Lager mit Antiquitäten - und etwas weiter - ich musste ihm folgen - eine ansehnliche Manufaktur mit einigen Angestellten, die da hämmerten und schleiften... und ein grosszügiges Geschäft - welches ich aber dann nicht besichtigt habe. Da ich nicht sehr gut im feilschen bin - also grottenschlecht um ehrlich zu sein ;-) bezahlte ich sicher viel zu viel - aber für unsere schweizerischen Verhältnisse - habe ich ein Schnäppchen gemach und so sind alle zufrieden... und Mona kann sich freuen. 
Etwas später hat mich ein Pärchen aus Mumbai  verliebt angesprochen und gefragt, ob ich mit Ihnen ans das gegenüberliegende Ufer käme... ja gern ;-) erwiderte ich. Wir haben dann herzlichst den restlichen Nachmittag zusammen verbracht.
Ein nakter Sadhu in Varanasi zu Besuch
Ein nakter Sadhu in Varanasi zu Besuch

5. Tag 

Sarnath
Zuerst beginnt der Tag mit einem gemütlichen Aufstehen und einem kleinen Schwatz mit der 83jährigen Ursula, welche seit neun Wochen alleine in Indien umherreist. Danach mache ich mich auf zu den Ghats, um diesmal die andere Richtung zu nehmen. Dabei überlegte ich mir - warum ich Indien so gerne mag. Es sind wohl die vielen Geschichten, die ich hier erlebe und die mich an diesem Land so faszinieren. Sowas habe ich noch in keinem anderen Land erfahren...
Weiter vorne hat es nun eine grössere Ansammlung von kleinen, mehr oder weniger provisorischen Zelten.
Es sind die Schlafplätze der Brahmanen und der Sadhus. Die heiligen Männer und auch ein paar Frauen, hausen da einige Zeit und ziehen dann weiter in Ashrams oder in Lebensräume die mit Tempel verbunden sind. Es ist schon bald Mittagszeit und so liegen sie da und schlafen und sitzen in ihren Zelten und laden Touristen ein - mit ihnen zu plaudern. So auch mich.  Ich werde mit Mandarinen verköstigt und nach meiner Sprache und Nationalität gefragt... Als sie meinen Fotoapparat sehen, bitten sie mich ein Foto zu machen - als ich anschliessend in meiner Handtasche für ein paar Rupienscheine krame, winken sie ab: "no money ;-))
Und dann, langsam und sicher bewege ich mich weiter durch das „kleine burning Ghat“ und komme aus dem Staunen nicht heraus...
Der Plan für heute: nach Sarnath fahren und dies - nach einigen Überlegungen - erst am Nachmittag. Sarnath ist eine kleine Ortschaft etwa zehn Kilometer von Varanasi entfernt. Sarnat ist bekannt - weil Siddharta Gaudama, also Buddha, dort eine wichtige grosse Rede gehalten hat. Er lehrte nach seiner Erleuchtung das Dharma und begründete die Sangha. Der Mönch Kondanna erlangte hier seine Erleuchtung. Neben Bodhgaya, Kapilavastu und Kushinagar gehört Sarnath zu den vier wichtigsten buddhistischen Pilgerzielen. (Quelle: Wikipedia)
Mit dem Tuk Tuk geht es weiter nach Sarnath... wild, laut und sehr ungewohnt fahren wir durch viel befahrene Strassen, dazwischen Rikshawfahrer, Fussgänger, Kühe, Hunde, Autos, grosse Autos, Handkarren, kleine Kinder, Behinderte...

 

Das Ticket für die Tempelanlage kostet 300 Rs für Ausländer und 25 Rs für Inder. Als ich dem netten jungen Herrn erkläre, ich sei Inderin ... will er meinen Ausweis sehen :-)  just joking ... 
Die Tempelanlage ist gut besucht und wenn mich Frauen für ein Selfie fragen - freue ich mich besonders...

Phillys an ihrem Abreisetag beim shopping
Phillys an ihrem Abreisetag beim shopping

6. Tag

Frauenpower
Nach dem gestrigen lauten und staubigen Tag, wollte ich heute „ausspannen“ und vor allem auch meine Reise nach Bodh Gaya am Montag organisieren. 
Beim Morgenessen treffe ich auf Ursula (83 J.) und Renate (75 J.) ... Ursula wird heute mit dem Sleeper Train nach Delhi und dann übermorgen nach 9 Wochen zurück nach Deutschland reisen. Renate kommt seit Jahren mit ihrem Ehemann im Winter nach Indien wo sie in Goa eine Wohnung haben. Sie bleiben noch ein paar Tage.

 

Es ist ein heisser klarer Sonnentag, Nachmittag und ich liege auf meinem Bett und recherchiere nach einer geeigneten Transportmöglichkeit für meinen kleinen Ausflug am Montag. Mein Zimmer ist ja sehr leichthörig - der kleine Garten vom Restaurant liegt genau vor meinem Zimmer.... So höre ich eine Frauenstimme auf englisch sagen, dass sie gerne am Montag nach Bodh Gaya fahren würde und dort eine Nacht verbringen möchte. Genau mein Plan. Also bewege ich mich zur Rezeption und erkläre den beiden, dass ich den genau Gleiches vorhatte und wir doch die Reise zusammen machen könnten - .. Gesagt gefixt... 4000 RS each... nicht ganz billig ;--) aber für mich alleine hätte es auch 7000 RS gekostet. (4000 RS sind ca. SFR. 60.— für 2 Tage Taxi mit Chauffeur und 500 Km) 

7. Tag

Ghat's

Die Tore der Ghats öffnen um 5 Uhr früh. Die Bootsführer machen sich bereit für die Touristen, langsam erwachen auch die auf den Treppen schlafenden Menschen und Hunde. Die Ghats sind ziemlich sauber. Anscheinend hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Es hat immerwieder Mülleimer und Frauen und Männer, die die Treppen wischen - und dies tun sie eigentlich den ganzen Tag. Leider ist es immer noch üblich, dass jeglicher Abfall einfach gleich weggeworfen wird - wo man halt gerade steht. Wenn ich die heiligen Männer in ihren Zelten beobachte, sehe ich wie sauber es da ist. Auch sie werfen ihren wenigen Abfall in Eimer - und ich frage mich wohin der Müll dann geht - wenn‘s voll wird. Die Hunde und Affen sind natürlich über etwas Essbares immer dankbar. Kühe sehe ich auf den Ghats keine. Wahrscheinlich sind die Treppen für sie unüberwindbar - und bei den Eingängen am Strand hat es Kuhsperren...
Kurz vor 6 Uhr liegen einige Sadhus und Bramahnen noch in ihren Zelten. Andere fegen ihr Zelt oder bereiten sich auf das Bad im Ganges vor.  Im Ganges herrscht grosser Schiffsverkehr. Kleinere und grössere Ruderboote und einige Motorboote fahren rauf und runter. 
Natürlich sind auch viele Touristen unterwegs. Viele von Ihnen mit einer Fotokamera ausgerüstet - wie ich. Doch oft stört mich deren offensichtliches Eindringen in die Privatsphäre der Pilger und Betenden. Die heiligen Männer werden meistens gerne Fotografiert. Einige verlangen Geld, andere nicht. 
Bodhi Tree in Sarnath
Bodhi Tree in Sarnath

8. Tag

 

Buddhas Erleuchtung

Die folgenden Ausschnitte aus dem Leben von Buddha sind Geshe Kelsang Gyatsos Buch “Einführung in den Buddhismus” entnommen:

 

Siddhartha machte sich dann auf den Weg an einen Ort in der Nähe von Bodh-Gaya in Indien, wo er einen geeigneten Platz zum Meditieren fand. Dort blieb er und legte besonderes Gewicht auf eine Meditation, die “raumähnliche Konzentration über den Dharmakaya” genannt wird, in der er sich einsgerichtet auf die endgültige Natur aller Phänomene konzentrierte.

Nachdem er sich sechs Jahre in dieser Meditation geschult hatte, erkannte er, daß er der Erleuchtung sehr nahe war, und er begab sich nach Bodh-Gaya. Dort setzte er sich am Vollmondtag des vierten Monats des Mondkalenders unter einen Bodhi-Baum und gelobte, bis zur vollständigen Erleuchtung in der Meditation zu verweilen. Mit diesem Entschluss trat er in die raumähnliche Konzentration über den Dharmakaya ein.

In der Abenddämmerung versuchte Devaputra-Mara, das Oberhaupt aller Dämonen oder Maras dieser Welt, Siddharthas Konzentration zu erschüttern, indem er viele beängstigende Erscheinungen heraufbeschwor. Er erzeugte Scharen von furchterregenden Dämonen, von denen einige Speere warfen, Pfeile schossen, ihn mit Feuer bedrohten und einige Felsbrocken oder sogar Berge nach ihm schleuderten.

Dank der Kraft seiner Konzentration erschienen ihm die Waffen, Felsblöcke und Berge als duftender Blumenregen und die tobenden Feuer als Darbringungen von Regenbogenlicht.

Als Devaputra-Mara sah, dass Siddhartha nicht erschreckt werden konnte und seine Meditation nicht abbrach, ließ er zahllose wunderschöne Frauen erscheinen, um ihn abzulenken. Aber Siddhartha vertiefte daraufhin seine Konzentration.

Auf diese Weise triumphierte er über alle Dämonen dieser Welt, weshalb er später als ein “Eroberer-Buddha” bekannt wurde.

Siddhartha setzte dann seine Meditation fort und erreichte im Morgengrauen die “Vajra-gleiche Konzentration”. Durch diese Konzentration, die der letzte Geisteszustand eines begrenzten Wesens ist, befreite er seinen Geist vom letzten Schleier der Unwissenheit und wurde im nächsten Moment ein Buddha, ein voll erleuchtetes Wesen.



auf dem Weg zum Bodhi Tree bei Sonnenaufgang
auf dem Weg zum Bodhi Tree bei Sonnenaufgang

9. Tag

Bodhi Tree

Bodh Gaya ist einer der heiligsten Orte der Buddhisten. Es ist also ganz klar auch ein Ort, der enorm viele Gläubige, Touristen und Bettler anziehen. Ich will sehr früh morgens vor Ort sein - mit der Hoffnung, dass die Massen noch zu Hause im Bett liegen. Der Tempel öffnet die Türen um 5.00 Uhr. Für mich muss es nicht so früh sein. Der Sonnenaufgang wäre dann um 06.10... das genügt mir. So marschiere ich los und bin etwa um 6.30 da. Die Bettler sind auch schon da - aber noch frisch und es hat tatsächlich noch wenig Leute die an den Schalter anstehen. Der Eintritt ist zwar gratis - aber man muss das Handy abgeben, für eine Fotokamera 100 RS bezahlen, für eine Videokamera 500 RS und man kann die Schuhe abgeben... (was gar nicht so dumm ist - denn ich habe gestern Abend Hunde gesehen, wie sie sich Schuhe geschnappt haben und damit gespielt haben... ich hatte wiedermal Glück...ich Glückliche ;-)
Drinnen ist es dann aber schon richtig voll - ich drehe gemütlich eine runde um den Bodhi Baum und verabschiede mich bald.
Während ich auf Phillys warte, gelingt es mir noch einige Bilder von den Menschen hier zu machen. 
Dann geht die ca. 5 Stündige Fahrt zurück nach Varanasi.

Eine verlassene Feuerstelle
Eine verlassene Feuerstelle

10. Tag

Lakshmi & Ganesha

Wow! Und schwups sind 10 Tage vorüber.
Heute beginnt Holi, das ist das Indische Fest um den Frühlingsanfang zu feiern. Es wird sehr farbig und es wird mit Farben und Wasserfarben um sich geworfen - da kann es jeden! Treffen Um 9.30 pm werden die Feuer auf den Strassen entfacht denn das eigentliche Fest beginnt morgen bei Vollmond. Einheimische haben mir geraten - die Festlichkeiten entweder aus dem Boot aus zu beobachten oder gleich im Hotel zu bleiben. Mal gucken.... wofür ich mich morgen entscheide. 
Heute Nachmittag konnte ich entdecken, dass bereits einige Sadhus abgereist sind. Die Zelte sind abgebrochen und zurück bleiben die Feuerstellen, wenig Abfall und ab und zu dagebliebene Opfergaben wie Figuren von Lakshmi und Ganesha

Ein Teil unserer Holi Gruppe mit Manager und Koch. In der Mitte Simon.
Ein Teil unserer Holi Gruppe mit Manager und Koch. In der Mitte Simon.

11. Tag

Holi

Also eigentlich wollte ich es mir heute im Hotel gemütlich machen. Die haben mir nämlich gestern gesagt - sie würden die Tore bis am Nachmittag für niemanden öffnen... die blieben geschlossen. Holi sei wirklich Crazy...
Aber dann kam Simon, ein italienischer Reisefotograf.. und dann war da plötzlich die Gruppe und so habe ich mich Ihnen spontan angeschlossen - denn diese Holi Erfahrung konnte/sollte ich mir nicht entgehen lassen...

12. Tag

Auch beim kleinen Burning Ghat findet täglich nach Sonnenuntergang die Puja statt. Als ich frühzeitig eintreffe - hat es noch freie Stühle. Freundlich laden mich die die Brahmanen und Sadhus ein - neben Ihnen Platz zu nehmen. Sie - wie auch ich - freuen sich sichtbar- die Festlichkeiten zusammen zu geniessen. 

Der Abend ist schwül - die Luft riecht nach Feuer und Räucherstäbchen - Gesang und Gebetsmusik schwingen in der Luft. Menschenstimmen tanzen um mich herum... ich gniesse diese Welt - eine Art Traum - wissend, dass sie für mich bald nur noch Erinnerung sein wird....eine Art Sehnsucht ...

14. Tag

Heimreise

Es ist 02.00 Uhr und ich bin im Flughafen von Delhi und warte auf meinen Heimflug. Ich warte seit 17.00 Uhr und der Flug hat fast zwei Stunden Verspätung. Noch eine Stunde und dann sollte das Check-in beginnen. 
Die letzten zwei Tage waren nicht mehr so spektakulär. Holi war sozusagen der Höhepunkt gewesen. Danach verbrachte ich viel Zeit im Hotel im kühlen Zimmer oder im Garten. Meine Freunde und Gesprächspartner wechselten sich ab, reisten weiter, kamen neu dazu. Ich war wahrlich nicht oft alleine. In Varanasi steigen nun die Temperaturen kontinuierlich an. Auf nächste Woche sind 41 Grad gemeldet... und das ist sehr heiss - aber es wird mit noch höheren Temperaturen gerechnet. 
Holi ist vorbei und auch die Babas und Sadhus sind zum grossenteil weitergezogen - wohl in die kühleren Bergen. 
India - ein Land, welches mir so sehr ans Herz gewachsen ist. Ich mag die schönen Menschen hier, die Freundlichkeit und die Herzlichkeit. Ich kann sagen, dass mir in diesen zwei Wochen ausschliesslich Herzlichkeit begegnet ist. Einziges Manko - der Kontakt hat sich ziemlich auf die Männerwelt beschränkt. Mit indischen Frauen hatte ich nur sehr wenige ...
Als allein reisende Frau geniesse ich einen Bonuspunkt und einen natürlichen Respekt der mir entgegengebracht wird. Dieses hat mir sicher vieles erleichtert. Die indische Kultur ist unbeschreiblich anders als ich es mir gewohnt bin - und doch bin ich den Menschen hier ein Stück näher gekommen. Farben, Gerüche....

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Kommentare: 6
  • #1

    Krassi13 (Mittwoch, 13 März 2019 15:42)

    Muntsch!

  • #2

    clint (Donnerstag, 14 März 2019 16:44)

    Das Feilschen will gelernt sein. Normalerweise ist der Preis dann OK, wenn beide Parteien ähnlich unzufrieden sind ;-))

  • #3

    Clint (Donnerstag, 14 März 2019 16:44)

    Wünsche dir weiterhin viel Spass und schöne Momente.

  • #4

    Clint (Mittwoch, 20 März 2019 12:14)

    Schön deine Reise hier verfolgen zu können. Es freut mich zu sehen, wie gut du dich durchschlägst, und bin schon sehr gespannt auf den Live-Bericht wenn du wieder zuhause bist.

  • #5

    Sandra (Mittwoch, 20 März 2019 13:05)

    Vielen Dank für Eure Unterstützung!
    Das freut mich sehr und kann ich gut gebrauchen :-)
    Herzlichst Sandra

  • #6

    Heidi (Donnerstag, 28 März 2019 07:59)

    Herrlich. Dein Beitrag. Dein Teilen mit uns. Inspirierend. Danke schön.